Fieser Hai, tolle Truppe in Rudolstadt

Das Ensemble des theater-spiel-ladens bringt Edgar-Wallace-Klassiker auf die Bühne

von theater-spiel-laden
Kein Platz blieb leer, als das Ensemble des theater-spiel-ladens den erfolgreichen Krimi-Klassiker „Das Gasthaus an der Themse“ am Wochenende auf die Bühne brachte. Foto: Roberto Burian
Kein Platz blieb leer, als das Ensemble des theater-spiel-ladens den erfolgreichen Krimi-Klassiker „Das Gasthaus an der Themse“ am Wochenende auf die Bühne brachte. Foto: Roberto Burian

Hochspannung, morbide Kulissen, doppelbödige Charaktere: Die Edgar-Walace-Filmreihe der 1960er-Jahre brachte britischen Krimigrusel ins deutschsprachige Kino – und schrieb damit Filmgeschichte der besonderen Art. Jetzt feierte Edgar Wallace, der in diesem Jahr seinem 150. Geburtstag begeht, in der nostalgischen Kulisse der Thüringer Bauernhäuser eine unglaubliche Renaissance auf den Theaterbrettern. Kein Platz blieb leer, als das Ensemble des theater-spiel-ladens den erfolgreichsten Krimi-Klassiker „Das Gasthaus an der Themse“ zur Premiere brachte.

Die Besucher wurden entführt ins Londoner Hafenviertel der 1920er Jahre, wo arglose Mitmenschen mit Harpunen malträtiert werden. Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Seit längerer Zeit verbreitet der mysteriöse Hai, der seine Opfer nicht auf die vornehme englische Art zu töten pflegt, sondern hinterrücks mit einer Harpune ermordet und dann durch die Gassen flüchtet, Angst und Schrecken. Inspektor Wade spürt endlich eine vielversprechende Fährte auf: Das Mekka, eine ominöse Hafenkneipe unweit des Tatorts. Die Besitzerin Mrs. Oaks, der Wirt Golly und Pflegetochter Leila haben von dem Mord angeblich nichts mitbekommen, scheinen aber viel mehr zu wissen.

Inspektor Wade (Bildmitte) spürt endlich eine vielversprechende Fährte auf: Das Mekka, eine ominöse Hafenkneipe. Foto: Roberto Burian
Inspektor Wade (Bildmitte) spürt endlich eine vielversprechende Fährte auf: Das Mekka, eine ominöse Hafenkneipe. Foto: Roberto Burian

Die Lage spitzt sich zu, als Wade ungeahnten Besuch bekommt und der Hai auch hinter ihm „auftaucht“. „Hallo, hier spricht Edgar Wallace“ tönt eine Stimme vom Band. Die Zuschauer lauschen gespannt. Das ist der Auftakt zu einem Mord(s)szenario des Ensembles in ureigenster Form. Eine Geschichte wie „Das Gasthaus an der Themse“ auf der Bühne zu inszenieren, gibt den Protagonisten die Möglichkeit, mit jeder Menge Slapstick-Ideen und originellen Requisiten aufzuwarten. Aus Hafenkisten und Requisiten entsteht auf der Bühne die schön-schaurige Hintergrund-Atmosphäre für das turbulente Spiel um Schmuggler, Mörder, Kommissare, Erbschleicher und eine unschuldige Schönheit.

Mit der Besitzerin der Hafenkneipe Mrs. Oaks sollte „Mann“ sich lieber nicht anlegen. Foto: Roberto Burian
Mit der Besitzerin der Hafenkneipe Mrs. Oaks sollte „Mann“ sich lieber nicht anlegen. Foto: Roberto Burian

Die Lage spitzt sich zu, als Wade ungeahnten Besuch bekommt und der Hai auch hinter ihm „auftaucht“. „Hallo, hier spricht Edgar Wallace“ tönt eine Stimme vom Band. Die Zuschauer lauschen gespannt. Das ist der Auftakt zu einem Mord(s)szenario des Ensembles in ureigenster Form. Eine Geschichte wie „Das Gasthaus an der Themse“ auf der Bühne zu inszenieren, gibt den Protagonisten die Möglichkeit, mit jeder Menge Slapstick-Ideen und originellen Requisiten aufzuwarten. Aus Hafenkisten und Requisiten entsteht auf der Bühne die schön-schaurige Hintergrund-Atmosphäre für das turbulente Spiel um Schmuggler, Mörder, Kommissare, Erbschleicher und eine unschuldige Schönheit.

Die Besucher wurden entführt ins Londoner Hafenviertel der 1920er Jahre, wo arglose Mitmenschen vom mysteriösen Hai mit Harpunen malträtiert werden. Foto: Roberto Burian
Die Besucher wurden entführt ins Londoner Hafenviertel der 1920er Jahre, wo arglose Mitmenschen vom mysteriösen Hai mit Harpunen malträtiert werden. Foto: Roberto Burian

Aber glücklicherweise verrät es am Premierenabend keiner. Stattdessen wird jede Szene mit Applaus bedacht. Der Straßenfeger der frühen 1960er Jahre wieder live und blutig an den Bauernhäusern. Was also einst Joachim Fuchsberger, Elisabeth Flickenschildt, Eddi Arendt, Brigitte Grothum, Siegfried Schürenberg und Klaus Kinski im Film waren, das sind nun – neben Frank Grünert und Chris Henkel – Lukas Hercher, Ursula Jahn, Dominique Lattich, Luca Nauschütz, Kassandra von den Steinen und Conrad Voigt vom Ensemble des theater-spiel-ladens Rudolstadt. Vor vierzehn Jahren entwickelte man hier die Idee, das Gelände der Thüringer Bauernhäuser zu nutzen, um im dortigen Hof Sommertheater anzubieten. 

„Hinter uns liegt eine intensive und kreative Probenarbeit. Jetzt freuen wir uns auf die Aufführungen und das Publikum. Unser Ensemble ist wie eine große Familie. Ich bin stolz auf Jede und Jeden“, betont Frank Grünert. Nach dem überwältigenden Schlussapplaus und Stehenden Ovationen gab es für die Akteure Sonnenblumen und auch vom Rudolstädter Bürgermeister anerkennende Worte „Ich freue mich, dass seit Jahren das Sommertheater fester Bestandteil hier an den Bauernhäusern ist. Es ist großartig, dass bereits viele Veranstaltungen fast ausverkauft sind. Ich hoffe, dass es uns gelingt, noch ein paar zusätzliche Termine zu ermöglichen“ sagt Jörg Reichl. Fazit: Zwei Stunden Krimi zum Mitraten: Wer ist der Hai? Und welche Bedeutung hat das alte Siegel von Troja? Harpunenscharf und mein Tipp - unbedingt anschauen!

Roberto Burian

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